Surfen in Dänemark | Hvide Sande
Surfen in Hvide Sande - wir würden behaupten: Unser Homespot.
An der Südmole finden wir zwei Spots, die uns zum Wellenreiten in Dänemark geradezu einladen. ´Flynders Point´, südlich der Mole, und ´Betweens´, innerhalb der Molen. Coldwater-Surfing at it´s best - für Anfänger und für Fortgeschrittene. Wenn die Bedingungen stimmen. Und das tun sie öfter als ihr vielleicht denken mögt.
Bisher hat Hvide Sande uns nicht enttäuscht und jeder Trip dorthin, wurde mit Surfsessions in der Nordsee belohnt.
Schon in unseren jüngsten Jahren fuhren wir mit unseren Familien nach Hvide Sande zum Windsurfen. Damals bereits der Dreh-und Angelpunkt der nördlichen Windsurf-Community, ging das Wellenreiten noch an uns vorbei - abgesehen davon, dass wir ungefähr 7 Jahre alt waren und eigentlich in den Dünen haben Drachen steigen lassen. Gut 30 Jahre später kamen wir wieder. Mit unseren Wellenreitern auf den Autodächern.
Wenn wir uns damals eher auf der Fjordseite aufgehalten haben, um unseren Eltern zuzusehen, gibt nun die Nordseeseite das her, was wir zum Surfen benötigen - Groundswell.
Der Parkplatz liegt direkt am Spot hinter Düne, dahinter ist gleich der wunderschöne weiße Sandstrand. Der Sandplatz wurde in den letzten Jahren fast zu unserem kleinen zweiten Zuhause. Hier findet Vanlife statt. In den Saison-Monaten zwischen April und Oktober finden sich viele Wohnmobile und Camper ein. Es gibt ein sehr gepflegtes Sanitärhäuschen mit sauberen und warmen Duschen und wer einen der Plätze am Rand zur Düne bekommt, der kann seinen Campingstuhl auf die Wiese stellen. Auf der Wiese gibt es Sitzbänke mit Tischen und einige Feuerstellen für das abendliche zusammenkommen. Hier wird es oft gesellig und wir treffen regelmäßig auf interessante Menschen und Gleichgesinnte. Aber auch wenn ihr in zweiter Reihe steht, könnt ihr es euch gemütlich machen. Wenn es nicht gerade Hochsaison ist, ist immer genug Platz. An einigen Wochenenden mit besonders gutem Forecast, kann es aber auch mal voll werden. Neben Wellenreitern ist dieser Spot besonders bei Kitern beliebt und auch Windsurfer kommen. Je nach Wind ist dieser Ort Anlaufstelle für Wassersportler vieler Art. Der Parkplatz ist tagsüber kostenfrei. Über Nacht sind es 20,- €/Fahrzeug. Für uns jeden Cent wert. Mittlerweile gibt es sogar kostenfreies WiFi.
Es gibt ein kleines Surfcafé mit SUP-Verleih und eine Surfschule. Die Surfkurse könnt ihr im Café buchen oder im Surfshop ´White Sands´ im Ort. Der Surfbrettverleih für die Wellenreiter findet auch dort im Shop statt. Dort bekommt ihr ebenfalls einen hervorragenden Café. Der Shop ist für uns immer Anlaufstelle bei einem Trip nach Hvide Sande - neben den Fischräuchereien und einen Spaziergang durch den Hafen.
Mit seinen heute rund 3.000 Einwohnern ist Hvide Sande noch immer ein klitzekleines Fischerörtchen an der Nordseeküste, das nach seiner Gründung im Jahre 1930 jeden Tag an Charme gewinnt. Direkt zwischen Nordsee und Rinkøbing-Fjord bietet es vielen Wassersportlern die passenden Bedingungen. Selbst wenn weder Wind noch Welle ist. Am Fjord gibt es sogar einen Wasserskilift.
Hvide Sande ist bei den Norddeutschen sehr gut bekannt und gefühlt war jeder schonmal dort. Zu Recht, wie wir finden und es verliert auch durch den ausgeprägten Tourismus nicht an Wert.
Nord-West
Ein Nordeinschlag ist nicht unwichtig, dann schälen sich die Wellen an der Mole etwas seitwärts entlang, sodass eine Wellenwand entstehen wird. Durch die direkte Westausrichtung kann ein reiner Westswell zu ´CloseOut´-Wellen führen, die wenig Spaß beim Surfen machen.
Klein bis groß
Es geht auch schon bei kleineren Fußhöhen los. Geht also nicht nur bei größeren Höhen davon aus, dass es surfbar wird und gut beraten ist sowieso immer derjenige, der auch ein Longboard im Gepäck hat. Oder zumindest einen Hobel mit ordentlich Volumen. Ein Ponton auf dem Dach sichert euch oft gegen ausfallende Surfsessions bei Wellenmangel ab.
Wind Stay Home
Die Windrichtung muss stimmen, da die Küste in Hvide Sande direkt nach Westen ausgerichtet ist. Süd- und Westwind beschert also deckungsfreien Schwabbel. Bei Nordwind schützt die Mole. Leichter Ostwind ist wunderbar, aber selten. Windstill lieben wir. Dreht der Wind von West nach N/E solltet ihr aufmerksam werden und über die Düne gucken.
Sandweich
... "Surf at the right beach, it´s not fun to fall on stones", sagte ein Dude in Costa Rica. Auch wenn Riffsurfen die schöneren Wellen produziert: Hier in Hvide Sande lauert keine Gefahr in Form von Steinen, Kanten oder Korallen. Schön wär´s zwar... Aber dieser Küstenabschnitt ist absolut Sand pur. Für Surf-Anfänger also wunderbar geeignet. Passt trotzdem auf euch auf.
Windschutz
Gute Surfspots entstehen bei Charakteren im Wasser. Das kann auch schon eine Sandbank sein. Sandbänke bilden unter Wasser einen Widerstand, auf den das einlaufende Wasser trifft. Dadurch hebt sich die Wassermasse und eine Welle bricht. Diese Sandbänke arbeiten und verändern sich jedoch. Hvide Sande punktet mit der Mole der Hafeneinfahrt. Die Hafenmole schützt den Surfspot vor Wind aus Norden, steht wie ein Fels in der Brandung, hilft der Wellenbildung und schützt die Sandbänke.
Low to high
... Auch hier gibt es bei Flut die typischen Verarscher-Wellen. Die sehen erst toll aus und animieren zum Lospaddeln und Vorfreude - Dann kommt aber nix, die sacken einfach weg. Pft. Das liegt daran, dass es zu viel Wasser über der Sandbank gibt. Wir haben die besten Erfahrungen bei auflaufendem Wasser gemacht. Es ist aber sehr unterschiedlich.
Paddle Out
Hier in Hvide Sande befindet sich ein Channel direkt an der Mole. Es braucht etwas Mut sich an die Steine heranzutrauen, weil man denken mag, die Wellen schleudern einen dagegen. Beobachtet das mal und wagt einen Versuch. Allerdings übernehmen wir für diesen Tipp keine Haftung.
Wassertemperaturen und Wetsuit-Empfehlung
Die Fragen, die sich viele Surfer oft stellen: Wann gehe ich Surfen und was für einen Wetsuit benötige ich dann idealerweise. Finde die Kommsurfen-Empfehlung zu angebrachten Neoprenanzügen zu entsprechenden Jahreszeiten mit ihren jeweiligen Wassertemperaturen unten in der Tabelle.
Die Antwort auf die Frage des richtigen Wetsuits zum Surfen in Dänemark liegt definitiv auch in Abhängigkeit der aktuellen Wetterlage und des persönlichen Kälteempfindens. Es macht einen großen Unterschied, ob es weht, ungemütlich, bewölkt oder sonnig ist. Es kann einen himmelweiten Unterschied machen, wenn es ein windstiller Tag ist und die Sonne scheint, hingegen zu einem regnerischen Tag mit starkem Wind. Gerade bei Wind und kalten Bedingungen empfehlen wir immer eine Kapuze im Wasser zu tragen. Eine Mittelohr-Entzündung ist schnell eingefangen und die macht keinen Spaß. Wenn es dann doch wärmer wird als gedacht, kann man die Kapuze auch immer noch nach hinten schieben. Im Wasser nicht zu schnell zu frieren und eure Surfsession auf das Maximum auszudehnen ist das Ziel. Es gibt nichts schöneres als bei eiskalten Temperaturen stundenlang im Wasser zu sein.